1700 Jahre Konzil von Nizäa
Synodalität in der Alten Kirche und die Fernwirkungen der Konzilslehre
Do.
05.06.2025
18:30 Uhr
Veranstaltungsart: Vortrag

Das Große Glaubensbekenntnis oder Glaubensbekenntnis von Nizäa und Konstantinopel geht zum großen Teil auf das Erste Konzil von Nizäa zurück. Kaiser Konstantin der Große berief das Konzil 325 in seinem Sommersitz in Nizäa, dem heutigen Iznik in der Türkei ein. Ziel war die krisenhafte Situation innerhalb der Kirche, die durch die christologischen Lehren des Priesters Arius entstanden war, in der Gemeinschaft der Bischöfe zu lösen. Dabei geht und ging es um nicht weniger als die Frage: Wer ist dieser Jesus Christus, an den die Gemeinschaft der Kirche glaubt, was macht ihn aus? Auf das gefundene, gemeinsame Bekenntnis können sich bis heute die allermeisten christlichen Kirchen verbindlich einigen. Das macht seinen ökumenischen, der Einheit unter den Christen verpflichteten Wert aus. Der formulierte Inhalt stellt den Glauben der Gemeinschaft der Kirche in einer sprachlich möglichst verständlichen Form dar und stiftet so dem Einzelnen in der Gemeinschaft Identität als Christin und Christ. Die Herausforderung diese Lehre zu verstehen und im Leben der Kirche umzusetzen stellt sich seit damals jeder Generation.
Das Erste Konzil von Nizäa konnte einberufen werden, da in der Alten Kirche, also ungefähr im ersten halben Jahrtausend der Kirchengeschichte, die Synodalität eine gut geübte Praxis war. Eine zeitgemäße Synodalität soll nach dem Willen der Weltsynodenversammlung und Papst Franziskus wieder zur Lebensform der Weltkirche werden.
Nizäa begegnet heute auch noch in anderen Formen: So war der Heilige Bischof Nikolaus Teilnehmer des Konzils und nahm schlagkräftig an seinem Verlauf teil. Auch der Hymnus „Komm, du Heiland aller Welt“/ Veni redemptor gentium des Hl. Ambrosius von Mailand geht mittelbar auf das Konzilsgeschehen zurück und begleitet bis heute Christen aller Konfessionen besonders in der Weihnachtszeit.
Nizäa 325 - oder: handfeste Synodalität
Die Synode von Nizäa 325 gilt als das erste ökumenische Konzil der Christenheit. Ein Blick auf die historischen Ereignisse zeigt, dass das Synodengeschehen von einer Vielzahl von Konflikten und höchst unterschiedlichen Akteursinteressen bestimmt war. Der Vortrag thematisiert die Vorgeschichte dieser Konflikte genauso wie Lösungsstrategien und nimmt schließlich in den Blick, wie Teilnehmer rückblickend Ablauf und Ergebnisse der Synode bewerteten. Dabei zeigt sich: Eine einheitliche Wahrnehmung gibt es nicht, zur Erfolgsgeschichte wurde die Synode erst mit dem Abstand einiger Jahrzehnte. (Matthias Simperl)
Mitwirkende
Frederic-Joachim Kaminski
Leitung
Prof. Dr. Gerda Riedl
Referentin
Prof. Dr. Matthias Simperl
Referent
Preis
€ 6,00